
Neslihan Akerdem und Leonie Schüssler, die zwei Köpfe hinter dem aufstrebenden, Frankfurter Modelabel „Nomaz“, stellen sich und ihre Mode vor! Viel Spaß beim Blick hinter die Kulissen
1. Wie seid Ihr beide NOMAZ geworden?
Wir wurden tatsächlich von einem gemeinsamen Freund “verkuppelt”. Er war der Meinung, dass wir beide uns kennenlernen sollten, und so trafen wir uns auf einen Kaffee. Von diesem Tag an sahen wir uns fast jeden Tag, wir wohnen tatsächlich nur wenige Straßen voneinander entfernt. Damals hatten wir beide noch einen Fashion Blog und fotografierten uns gegenseitig. Wenige Wochen später kamen wir dann auf die Idee, einen Fashion Truck zu machen. Und während wir an der Planung hierfür waren, ergab sich die Chance, einen kleinen Pop Up Store in Mainz zu machen. Das war im Sommer 2016. Dort verkauften wir unter anderem auch unsere ersten Jacken, binnen weniger Stunden waren die Kleiderstangen leer gefegt und das Feedback der Besucher war überwältigend. An diesem Tag entstand NOMAZ, so wie wir uns heute verstehen – nämlich als junge unkonventionelle Modemarke.
2. Was macht Euch zu einem guten Team?
Wir sind wie zwei ungleiche Zwillinge. Nessi liebt extrem farbenfrohe, durchgeknallte Looks, Leo ist ebenso durchgeknallt, liebt aber auch dunkle Farben und edle Materialien. In der Mitte findet sich unser gemeinsamer Geschmack, der einfach da ist, ohne dass wir darüber reden müssen. Wir sind uns fast immer einig und verstehen uns blind. Wir reden sehr offen miteinander und stärken uns gegenseitig den Rücken. Jeder von uns ist menschlich, und auch wenn wir Tag und Nacht arbeiten, hat jeder von uns natürlich auch Höhen und Tiefen. In diesen Momenten fangen wir uns gegenseitig auf, inspirieren und stärken uns. Und so kitschig es klingen mag: Wir vervollständigen uns gegenseitig. Genau das ist es, was bei uns den perfekten Mix aus Geschäftspartnern und Freundinnen ausmacht.
3. Gab es Auseinandersetzungen bezüglich Design-Ideen zwischen Euch?
Tatsächlich gab es das nie. Wir haben den gleichen Sinn für Design und Ästhetik. Im Gegenteil, häufig besprechen wir ein Design und haben im gleichen Moment haargenau den gleichen Einfall, das ist echt verrückt. Wenn wir mal nicht ganz auf einer Wellenlänge sind, dann sind es wirklich Kleinigkeiten, über die wir uns schnell einig sind.
4.Woher nehmt Ihr Eure Inspiration für die Designs?
Wir glauben, dass man eine bestimmte Richtung einfach “in sich” hat. Wir haben Glück und ticken da sehr gleich. Wir reisen sehr viel, nehmen neue Inspirationen mit, haben viele inspirierende Freunde, sind beide wahnsinnig gerne unterwegs und unter Leuten. All das inspiriert uns und steckt ja auch in unserem Markennamen “NOMAZ”, also dem Herumschweifen. Aber im Endeffekt ist die eigentliche Kunst, die gesammelten Inspirationen dann auch in tatsächliche Designs zu übersetzen – und da sprechen wir glücklicherweise die gleiche Sprache.
5. Habt Ihr ein Lieblingsstück aus der “Nomaz” – Kollektion?
Wir lieben wirklich jedes Teil. Wenn wir nicht überzeugt sind, dann wird das Design auch nicht veröffentlicht. Aktuell lieben wir vor allem die farbenfrohen Armyjacken, wie die “Do nothing Club” oder die Jacken mit Volants. Die passen einfach immer und machen gute Laune.
6. Eure größte Herausforderung mit NOMAZ?
Natürlich steht man vor einer riesengroßen Herausforderung, wenn man eine Idee anfängt und plötzlich geht alles durch die Decke. Wir hatten damit nicht gerechnet, vor allem nicht so schnell. Vom Zeitmanagement über die Etablierung der Produktionskette bis hin zum Kundenservice, das sind alles wahnsinnige Herausforderungen, die man von außen nicht sieht. Aber natürlich stößt man auch an andere Grenzen, wenn man plötzlich Erfolg hat. Man muss dann auch mit Neid und Missgunst umzugehen lernen. Das hat uns aber zum Glück nie von unserem Weg abgebracht. Unser tolles Umfeld und unsere fabelhaften Kundinnen haben ihren großen Teil dazu beigetragen, wir bekommen häufig richtige “Fanpost”, das ist wahrhaft verrückt und gibt uns täglich neuen Antrieb.
7. Absolutes modisches NO-GO?
Leggings mit kurzem Oberteil, Strass-Steinchen und Ballerinas. Hilfe!
8. Wo geht Ihr gerne Shoppen? Online oder offline?
In unserem Lager. 🙂 Außerdem lieben wir &Other Stories, H&M Trend, Fashionbunker, aber auch Designerteile von The Outnet, Farfetch oder auch aus dem Zalando Outlet in Frankfurt – und natürlich Flohmärkte. Wir kaufen relativ bedacht ein, kombinieren gerne (Vintage-) Designerteile mit Basics. Lustig ist übrigens auch, dass wir beide die gleiche Körper- und Kleidergröße haben. Deshalb haben wir “Closet Sharing” eingeführt und teilen uns den Großteil unserer Klamotten einfach.
9. Euer Sommertrend 2017?
Volants, gaaaanz viel Volants und Pump-Ärmel. Außerdem starke Print-Muster und fließende Karottenhosen. Die Silhouetten werden lässig, teilweise stark oversize und pompös zugleich – finden wir großartig!

LiC-Tipp: Schaut bei Nomaz vorbei und findet Euer Lieblings-Modestück
Folgt Nomaz auf Instagram und finde heraus, was Nessi und Leonie als nächstes Design herausbringen: @nomazboutique